Geschichtliches zu unserem Verein
Aus den Anfangsjahren unseres Vereins sind leider keine Unterlagen mehr vorhanden. Die "Statuten und Fahrordnung" des Radfahrerverein Edling belegt jedoch, dass der Verein im Februar 1904 gegründet wurde. Die damalige Vorstandschaft bestand aus den Herren Bachschneider, Garnhartner und Keiler, alle drei g'stand'ne Edlinger. Vom 17. April 1904 stammt der erste Eintrag ins Kassenbuch des Vereins. Die Aufnahmegebühr betrugt damals 1,50 Reichsmark und der Jahresbeitrag 1,00 Reichsmark. Es wurden zahlreiche Korsofahrten und Radrennen veranstaltet. Jährlich gab es einen Vereinsball, eine Christbaumfeier und ein Faschingskränzchen. Seinerzeit allerdings war das "Velozipedfahren" für die Damen eher verpönt, weil es als "undamenhaft" galt. Dieses änderte sich bald, und in späteren Korsofahrten sehen die Wertungsrichtlinien sogar eigens einen "Damenpreis" vor.
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs kam das Vereinsleben, wie überall zum Erliegen. Vielen raubte der Krieg den Mann, den Sohn, denVater. Erst im September 1919 wurde die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen. Der Verein zählte 66 Mitglieder. Das 20-jährige Jubiläum fiel in die Zeit der Inflation (1 Liter Bier 30 Mark, 1 Semmel 70 Mark), wurde aber trotzdem eifrig gefeiert.
Unter der Leitung von Herrn Ganslmeier, dem damaligen 1. Vorstand, wurde 1925 auch mit dem Theaterspielen begonnen und brachte großen Aufschwung. In der Folgezeit hatte der Verein einen regen Zulauf.
1934 wird zum letzten mal eine Theateraufführung erwähnt, der "Tatzelwurm".
1936: Chronikeintrag "Der Einfluss der neuen Regierung im Dritten Reich macht sich bereits sehr nachteilig für das Vereinsleben bemerkbar. Trotzdem Silvester eine zünftige Leberknödelparty".
Zwischen 1938 und 1949 ruht das Vereinsleben erneut. Es ist wieder Krieg, wieder starben viele junge Männer einen sinnlosen Tod. Erst 1949 wurde von der Militärregierung das Vereinsverbot wieder aufgehoben.
1950 wurde bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg erneut Herr Ganslmeier zum 1. Vorstand gewählt. 34 Jahre lang führte er den Radfahrerverein Edling durch die Zeit des Wiederaufbaus.
1955 wurde das 50-jährige Gründungsfest wieder mit den Orts- und Nachbarvereinen gefeiert. Herr Spötzl auf einem Hochrad führte den Festzug an und mehrere Männer führten einen Reigen zu Rande auf.
1970 hatte der Verein 104 Mitglieder. Erst 1971 wurde mit dem Führen des jetzigen Chronikbuches begonnen. In diesen Jahren übten Herr Fischberger, von 1972 bis 1983, dann Herr Boschner das Amt des 1. Vorstandes aus. Mit Herrn Boschner nahm der Verein an 297 Volkssportveranstaltungen teil (eine stolze Zahl, wobei auch zahlreiche Preise errungen wurden). So war man z.B. bei einer Silvesterwanderung in Garmisch-Partenkirchen mit 160 mitgliedern dabei und errang den 1. Platz. Volkssportveranstaltungen im In- und Ausland mit Bestplatzierungen sind in der Chronik erwähnt. So kamen z.B. 1974 2200 Wanderer nach Edling, das Jahr darauf schon 3700 und im Jahr 1979 gar 4000. Die Geselligkeit wurde dabei schon immer großgeschrieben. 1973 ließ sich der Verein beim Deutschen Wanderbund eintragen. 1982 trat der Verein allerdings, wohl hauptsächlich aus finanziellen Gründen wieder aus.
Seit Oktober 1976 ist der Radfahrerverein im Vereinsregister des Amtsgerichtes Rosenheim (VR 412) gemeldet und nennt sich seither "Radfahrerverein Edling e.V.".
1983 gab Herr Boschner nach 11 Jahren als 1. Vorstand sein Amt an Herrn Schwab weiter. Seitdem ist der "Fritz" Ehrenvorstand unseres Radfahrervereins.
Einen ganz großen Festtag hatte der Verein mit der Fahnenweihe 1984 zu feiern. Mittlerweile auf 226 Mitglieder angewachsen, wurde diese im Rahmen des "Edlinger Gmoafest" feierlich und fröhlich begangen. Leider hatte der Petrus überhaupt kein Herz für die Edlinger Radler. Bis zur letzten Stunde hofften die Mitglieder des Vereins auf Wetterbesserung, um den Feldgottesdienst letztenendes ins Festzelt zu verlegen und den für Nachmittag geplanten Festzug ganz ausfallen zu lassen.
Bis 1995 führte Herr Schwab 12 Jahre lang erfolgreich den Verein, dann gab er den Vorsitz an seinen Sohn weiter. Als Ehrenvorstand steht Herr Schwab sen. uns immer noch mit Rat und Tat zur Seite. Die Wandertage hatten nicht mehr den Zulauf wie noch einige Jahre vorher. Sportlich war der Verein inzwischen nicht mehr so aktiv. Eine Bildersuchfahrt hatte erfreulichen Zuspruch gefunden, die Nikolausfeiern und die Jahreshauptversammlungen waren gutbesucht. Der 1-wöchige Ausflug nach Ungarn ist uns in bester, wenn auch anstrengender Erinnerung.
1999 gab Herr Schwab jun. das Amt des 1. Vorsitzenden ab. Die Nachfolge tritt, die derzeit amtierende Vorsitzende, Frau Kolbeck an.
Seit März 2002 besteht eine Einradgruppe, in der derzeit 30 Kinder und Jugendliche ihren Spass haben. Mit Rat und Tat in der Vorbereitung auf die Teilnahme bei Meisterschaften stand uns in der ersten Zeit Herr Bachmaier, der Vorstand unseres Patenvereins Grafing zur Seite. Besonders erfreulich ist dass wir wieder junge Leute für unseren Verein gewinnen können, die so manches Vorurteil über die Jugendlichen wiederlegen.
Anknüpfend an die frühere Tradition, soll auch wieder ab und zu Theater gespielt werden. Ein Sketch und ein Einakter wurden bereits gespielt und kamen sehr gut an, so dass für das Jubiläumsjahr an ein größeres Theaterstück gedacht ist.
Juli 2004, 100-jähriges Jubiläum des Radfahrervereins Edling e.V.. Mit einem riesigen Festzelt und einzigartig vorbereiteten und langfristig geplanten Festprogramm begeht unser Verein seinen runden Geburtstag. Das Festprogramm ist quer über das ganze Jahr verteilt und es fanden zahlreiche Veranstaltungen statt. So war z.B. der Unterhaltungs- und Festabend im Bichler-Saal mit Max Lechner, dem singenden Bürgermeister von Vilshofen, Armin Stöckl und dem Stoaberg Echo, bekannt aus Funk und Fernsehen. Aktionen wie die Radltour-Kulturspur eine Cooperation mit dem Aktionskreis Edling Kultur und Heimat e.V.. Oder die Theaterauführung des Radfahrervereins Edling e.V. "Irrlinger Rossg'schichten" im Gasthof in Staudham. An 5 Tagen wurde die Bayerische Komödie in 3 Akten gespielt. Aus einer Zeit, vor dem ersten Weltkrieg, als das Bier noch heimisch, die Arbeiter streitbar und der Himmel noch fest in bayerischer Hand war. Und dann nicht zu vergessen das Fest selbst, es dauerte 4 Tage. Den Anfang des Festwochenendes machte am Freitag der Bayerische Abend, der Tag der Betriebe, Vereine und der guten Nachbarschaft. Am Samstag, Radlflohmark rund ums Festzelt, Kinderprogramm mit der Bayerischen Puppenbühne, diversen Spielen und Wettbewerben und anschließender Preisverteilung, sowie Kunstrad- und Rhönradvorführungen verschiedener Gäste. Und Schließlich am Abend - das High Light - Die "Isartaler Hexen", die fetzige Damenband, bekannt aus Funk und Fernsehen, bringt schließlich das Festzelt zum überkochen. Der Festsonntag begann mit dem Wecken der Böllerschützen und der Griesstätter Blasmusik, Begrüßung der Festgäste, Festgottesdienst mit Fahradweihe auf der Hieblwiese, gemeinsames Mittagessen im Festzelt, großer Blumen- und Fahrradkorso mit Standkonzerten der Festkapellen mit anschließender Preisverteilung. Festtagsausklang mit dem "Rüscherl Trio". Am Montag endete das Jubiläumsfest mit dem obligatorischen Kesselfleischessen oder dem ultimativen Kontrastprogramm: Kaiserschmarrn, und wer das auch nicht wollte, konnte natürlich auch a'la carte "dinnieren", denn unser Festwirt war auch auf diesen Fall vorbereitet. Resüm'ee: Ein wirklich großartiges Fest, das noch ein wenig mehr Besucher verdient gehabt hätte.
Herbst 2004, die Einradgruppe nimmt mit zwei vierer-Gruppen beim Jugendnachwuchswettbewerb in Bruckmühl teil und stellt seine Konkurrenzfähigkeit mit dem 1. und 2. Platz unter Beweis. An dieser Stelle sei auch ein Dank ausgesprochen, an die Betreuer der Einradgruppe und ganz besonders an unsere Vorsitzende Frau Kohlbeck für ihr herausragendes Engagement (privat comment of webmaster).
Stand: Dezember 2004
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